So stellt das Finanzgericht Münster mit Urteil vom 18.2.2020 (Aktenzeichen 6 K 46/17 E, G) heraus, dass auch aus einem nicht ordnungsgemäß geführten Fahrtenbuch oder anderen Unterlagen sich die ausreichende eigenbetriebliche Nutzung ergeben kann, wenn sie hinreichend aussagefähig sind. Im Streitfall hatte das Gericht allerdings Bedenken gegen die Heranziehung eines nicht ordnungsmäßigen Fahrtenbuchs wegen der allzu großen Mängel.
Hinweis:
Diese Frage der Nachweisführung ist noch nicht abschließend geklärt. Zu den Anforderungen an die Glaubhaftmachung der fast ausschließlich betrieblichen Fahrzeugnutzung und die Bedeutung eines nicht ordnungsmäßigen Fahrtenbuchs sind bereits Revisionsverfahren beim Bundesfinanzhof anhängig (Aktenzeichen VIII R 62/19, VIII R 24/19).
Daneben ist darauf hinzuweisen, dass nach dem Referentenentwurf eines Jahressteuergesetzes 2020 die Gewährung eines Investitionsabzugsbetrages bzw. von Sonderabschreibungen in zentralen Punkten neu geregelt werden soll. Begünstigt sollen Wirtschaftsgüter sein, die zu mehr als 50 % (bisher mind. 90 %) betrieblich genutzt werden. Auch soll eine einheitliche Betriebsgrößengrenze für alle Betriebe unabhängig von der Gewinnermittlung eingeführt werden und zwar eine Gewinngrenze von 125 000 €. Ebenso soll der Abzugsbetrag von 40 % auf 50 % erhöht werden. Diese Erleichterungen sollen bereits für nach dem 31.12.2019 endende Wj. gelten. Allerdings bleibt der weitere Verlauf des Gesetzgebungsverfahrens abzuwarten.